Immobilien von Immobilienmakler günstiger als von Privatperson

5. März 2020

Der Kauf von Immobilien in Verbindung mit einem Immobilienmakler wird für viele Käufer jetzt günstiger. Der Deutsche Bundestag stimmt über ein entsprechendes Gesetz ab. Das Bestellerprinzip wird zukünftig keine Rolle mehr spielen.

Immobilienmakler Provision: Teilung zwischen Käufer und Verkäufer

 

Nach dem Scheitern des Bestellerprinzip berät der Bundestag nun über einen neuen Kompromissvorschlag. Demnach sollen Käufer und Verkäufer sich die Maklerprovision zukünftig grundsätzlich teilen. Probleme mit diesem Entwurf werden nicht erwartet, so dass sicherlich bald der Bundesrat darüber entscheiden wird.

 

Aktuell handelt jedes Bundesland in Zusammenhang mit Provision für den Immobilienmakler anders. Das Gesetz wird zukünftig eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland schaffen. Die Maklerkosten liegen aktuell in Deutschland zwischen 3,57 und 7,14 %.

Das Gesetz sieht genauer vor, dass zunächst der Verkäufer zahlen muss. Erst danach muss der Käufer seinen Teil entrichten. So soll verhindert werden, dass der Verkäufer die Maklerkosten auf den Käufer abwälzt, wie es bisher gängige Praxis war.

 

In einigen Bundesländern tragen aktuell noch die Käufer die kompletten Kosten. Hier werden diese also deutlich profitieren.

Der Bundesverband Verbraucherzentrale kritisiert, dass der Gesetzesentwurf nicht weit genug geht. Hier wäre das Bestellerprinzip bevorzugt worden. Der Immobilienverband IVD hat sich genau dagegen lange gewehrt und ist mit der gefundenen Lösung zufrieden. Die Teilung sei fair, da beide Seiten von der Beauftragung eines Immobilienmaklers profitieren.

Dies ist anscheinend auch tatsächlich der Fall. Laut einer Untersuchung von Immowelt sind Maklerwohnungen meistens günstiger als die von Privatpersonen angebotenen Wohnungen. Die Maklerprovision ist hierbei schon eingerechnet. In Berlin beispielsweise beträgt der Unterschied 13 %, in München 4 %. In Essen liegt die Differenz sogar bei 32 %. Einzig in Köln und Frankfurt waren Maklerwohnungen teurer. Untersucht wurden elf Großstädte in Deutschland.

 

Grund für die Differenz ist, dass Makler die Immobilien realistisch einschätzen und ihren tatsächlichen Wert kennen. Privatpersonen schätzen ihre Immobilie oftmals zu wertvoll ein. Die Studie hat allerdings nur die Angebotspreise untersucht. Die Kaufpreise könnten noch darunter gelegen haben. Tatsächlich wird im privaten Bereich noch viel gehandelt.

Immobilienmakler: Folgen der Aufteilung der Provision

 

Durch die zukünftige Aufteilung der Maklerprovision wird zukünftig die Flexibilität bei der Honorierung des Maklers stark eingeschränkt. Der Markt wird dadurch vermutlich verändert werden, allerdings dürfte auch die Qualität steigen.

Der Bund hat bereits Berechnung für eventuelle Marktänderungen durchgeführt. Die Maklerumsätze könnten um bis zu 75 Millionen Euro im Jahr sinken, wenn nur jede zehnte Provision um zehn Prozent heruntergehandelt werden würde.

 

Von der kommenden Problematik für die Maklerbranche könnten auch Onlineplattformen betroffen sein. Denn Makler sind die Kunden von diesen Plattformen wie Immowelt oder Immobilienscout. Die Provisionen sind unabhängig von den Gebühren der Plattformen. Diese stellen trotzdem die Haupteinnahmequellen der Plattformen dar.

 

Das angedachte Bestellerprinzip wurde 2019 von Immowelt schon als Risiko ausgewiesen. Eine niedrigere Nutzung der Plattform durch Gewerbekunden wurde befürchtet.

Mit der Teilung könnte das Problem nun nur halb so groß sein. Dies wird sich allerdings in der Zukunft zunächst zeigen müssen. Ob die Zahlung der hälftigen Maklerprovision für die Verkäufer tatsächlich große Probleme verursachen wird und wie damit umgegangen wird, ist aktuell noch unklar. Für Käufer ist es in jedem Fall eine große Erleichterung.